Holunder

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23. Juli 2014

Wolle Spinnen mit dem Spinnrad



 Mein erstes Knäuel mit der Handspindel (Merino)
Meine ersten beiden Knäuel auf dem Spinnrad aus Suffolk
Durch einen verrückten Zufall (gibt es denn Zufälle?!) bin ich schon wenige Tage nach meiner ersten Handspindel zu meinem Spinnrad gekommen. Auf der Handspindel hatte ich erst zwei 50g Knäuel gesponnen. Ahnung hatte ich überhaupt keine und habe mir von der "Spinnrad Vorbesitzerin" dann "schnell mal" erklären lassen wie das überhaupt funktioniert. Verrückterweise liegt mir das Spinnen im Blut, denn nach zwei oder drei "schwangeren Regenwürmern" konnte man schon Garn nennen was da auf die Spule lief. Ich muss dazu sagen, dass meine Oma früher in Siebenbürgen wirklich alles mit der Handspindel gesponnen hat. Wolle für Pullover, für Socken, Flachs für gewebte Tücher etc. Dort konnte man nicht einfach im Laden kaufen was man brauchte. Die für die Region typischen Handspindeln hatten nichteinmal genug Gewicht um sich selber zu drehen - jede einzelne Umdrehung hat meine heute 86 jährige Oma für die 5 Köpfige Familie mit den Fingern gedreht (unfassbar!) und das sieht man immernoch an der Form ihrer Finger. Zum Spinnrädchen dazu habe ich nocht etwas Übungswolle vom Suffolk Schaf bekommen. Nach 100g hatte ich jedoch genug von dem rauen, klebrigen Zeug und bin direkt auf Merino Kammzug umgestiegen.
Mein erstes Merinoknäuel mit zu viel Drall
Mit der Merinowolle und mir hat es zuerst jedoch überhaupt nicht geklappt, bis mir aufgegangen ist, dass man beim Merino Kammzug im Vergleich zu der fettigen Flocke vom Suffolk Schaf, beim herausziehen der Wolle die Hände nicht so dicht aneinander halten darf, weil die Fasern viel länger sind. Worüber erfahrene Spinner überhaupt nicht mehr nachdenken war für einen blutigen Anfänger wie mich erst mal eine Sensation. Heute weiß ich, dass man die Entfernung
Ergebnis des ersten Spinnrausches (Merino) - teilweise mit zu wenig Drall
der haltenden und der zupfenden Hand an die Faserlänge anpassen muss, die von Wolle zu Wolle variiert, denn mit Kraft die Wolle herauszuziehen funktioniert nunmal nicht. Zum glück hat die Erkenntnis nur ein paar Minuten gebraucht und noch ein paar Minuten später hatte ich tatsächlich schon genug Wolle zusammen um eine kleine Probe zu stricken - ich konnte es einfach nicht abwarten das Ergebnis zu sehen. Trotzdem sind meine ersten Knäuel ziemlich verkorkst geworden, ich war allerdings überrascht, dass man es im fertigen Strickstück kaum sieht (siehe Färben mit Fenchel).
Dann hat mich der Rausch gepackt und ein paar Tage später hatte ich bereits genug Wolle gesponnen um mein erstes Färbeexperiment mit Fenchelgrün aus dem Garten zu starten. Mehr dazu findest Du hier: Wolle Färben mit Fenchelgrün














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